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    Karibu – Willkommen in Kenia

    Eine Klasse in der Arche-Schule in Nairobi
    Eine Klasse in der Arche-Schule in Nairobi

    Informationen rund um die Arche-Schule  in Kariobangi, Nairobi


    Die Landeskirchliche Gemeinschaft und besonders die Kinder der Sonntagschule unterstützen seit 2014 ein Schulprojekt in Kenias Hauptstadt Nairobi.
    Eine gebürtige Johanngeorgenstädterin war 2013/2014 in dieser Einrichtung ehrenamtlich als Lehrerin tätig. Einige Gemeindemitglieder haben sie damals besucht, die Arbeit der Arche-Schule im Elendsviertel Kariobangi kennengelernt und beschlossen, den Team dort zu helfen.  Wir arbeiten dabei mit der DMG international zusammen, früher die Deutsche Missionsgemeinschaft. Die Organisation unterstützt die Schule mit Mitarbeitern vor Ort und bemüht sich in Deutschland um Spenden. Auch für uns geht es natürlich darum, Geld für die Schule und die vielfältigen Arbeitsfelder zu sammeln. Teenager der Sonntagschule haben dafür zum Beispiel eine Tombola veranstaltet, Kekse gebacken, einen alkoholfreien Cocktailstand geöffnet, Eltern und Gemeindemitglieder mobilisiert.
    Auch der evangelisch-lutherische Kindergarten Regenbogen in Johanngeorgenstadt hat schon Mittel für die Arche zusammengetragen.
    So konnte unter anderem für Schulrucksäcke, einen Highschooler, das Mittagessen und eine Schulbibliothek gespendet werden. Darüber hinaus soll die Arbeit in Nairobi aber auch bekannt gemacht werden.
    Und – am allerwichtigsten – es gilt, Menschen zum Gebet für die Schule, die Kinder, die Lehrer und Eltern, aber auch für das Land zu mobilisieren.

    Gerade haben die Kinder der Sonntagschule ein Spielvorhaben unterstützt. Die Schule hat eine Spielecke mit Puppen und Autos eingerichtet. Denn beides gibt es in Kenia für arme Kinder nicht. Darum wurden gebrauchte Puppen sowie Spielzeugautos gesammelt. Die Spielsachen sind nun mit verschiedenen Keniareisenden auf dem Weg nach Afrika. Aktuell ganz wichtig ist Geld, um möglichst vielen Achtklässlern den Besuch der Highschool, also des Gymnasiums, zu ermöglichen. Einige sind Waisen oder Halbwaisen und da die Schule ab der neunten Klasse monatlich umgerechnet 50 Euro kostet, ist das für manche zu teuer.

    Wir möchten hier die Schule und die Arbeitsgebiete vorstellen:

    Die Arche-Schule
    Die Arche-Schule
    Mittagessen-Ausgabe in der Schule - für manche Kinder ist es die einzige echte Mahlzeit am Tag.
    Mittagessen-Ausgabe in der Schule - für manche Kinder ist es die einzige echte Mahlzeit am Tag.

    Nairobi – Kenias Hauptstadt. 3,5 bis fünf Millionen Menschen wohnen hier. Je nachdem, wen man fragt, gibt es 500000 bis eine Million Flüchtlinge. Sie kommen aus Äthiopien und dem von Terroristen geplagten Somalia, aus dem armen Tansania. Oder auch aus dem trockenen Norden Kenias selbst. Viele landen auf dem Weg eine vermeintlich bessere Welt in einem Slum. In Kibera, einem der größten Elendsviertel Afrikas, oder in einem der kleinen Viertel wie Kariobangi. Dass es hier neben armseligen Hütten, schmalen Buckelpisten und dürren Hunden auch Hoffnung gibt, ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Doch für viele Kinder aus Kariobangi steht die Hoffnung hinter einem hohen Zaun auf einem kleinen ungepflasterten Hof. Ihr Name – Arche-Schule. Wie die Arche des Noahs aus der Bibel, der  dort mit seiner Familie und vielen Tieren vor der großen Flut Zuflucht fand. Aufgebaut wurde sie von Kenianern mit deutscher und amerikanischer Hilfe. Heute unterrichten 14 Lehrerinnen und Lehrer rund 300 Vor- und Schulkinder bis zur achten Klasse. Für so manchen ist die Schule eine Art Ersatzzuhause geworden. Die 18-Jährige Worke spricht beispielsweise von der „Archegemeinschaft“, die sie „großgezogen hat“. Sie möchte später dort arbeiten und das, was sie erlebt hat, an andere Kinder weitergeben. Die Arche-Schule ist eine christliche Einrichtung. Viele Eltern aus der Nachbarschaft sind froh, dass sie ihre Kinder dorthin schicken können. Denn die staatlichen Schulen, es gibt Schulpflicht in Kenia, haben keinen guten Ruf. Prügelstrafe gehört dort zum Konzept. Schulleiterin Bentina Alusi duldet sie nicht. Sie und ihr Mann sind der Dreh- und Angelpunkt, die Gründer und Vorantreiber der Schule Und sie stehen in Dauerverantwortung. Denn für viele Kinder sind sie DER Ansprechpartner – auch wenn sie Eltern verlieren und plötzlich als Waisen dastehen. Das Ehepaar, das drei eigene und ein Pflegekind hat, schließt die Schule in den Ferien darum nur für wenige Tage. „Die Kinder müssen hierherkommen können, sie brauchen einen ruhigen Ort“, begründet Bentina Alusi. Finanziert wird die Schule über Gebühren, die die Eltern zahlen und durch Spenden.

    Fakten zur Schule:

    • 300 Kinder, ab vier Jahre, darunter auch Kinder mit Behinderung
    • monatliche Kosten 2000 Euro für die Schule (vor allem für Lehrergehälter, Material), 250 Euro für den Kindergarten, 800 Euro kostet die Schulspeisung im Monat, es gibt täglich Reis und Bohnen, aber niemand beschwert sich
    • zehn Euro Schulgebühr pro Kind und Monat zahlen die Eltern, wenn sie können – viele schaffen das nicht, teils gibt es keine Eltern oder nur ein Elternteil
    • von den Gebühren können fünf Lehrer finanziert werden; der Lohn für die übrigen kommt über Spenden zusammen, aktuell gibt es keine ehrenamtlichen Lehrkräfte aus Deutschland rund 50 Kinder sind Vollwaisen
    • rund 20 Gymnasiasten finanziert die Schule derzeit zusätzlich, das kostet 50 Euro pro Kind und Monat, umfasst Schule und Internat, acht bis zehn Kinder kommen im November 2016 dazu, die weiterführende Schule ist nicht kostenfrei, genauso wenig wie ein anschließendes Studium
    Die Highschooler, also die Gymnasiasten.
    Die Highschooler, also die Gymnasiasten.

    Reichlich 20 Highschooler werden derzeit von der Schule betreut. Es sind Jugendliche, deren Eltern  kein Geld haben, um die Gebühren dafür zu zahlen. Oder Waisen, die niemanden haben, der sie finanziell unterstützen könnte. Unter anderem in Deutschland sammelt die DMG Spenden für die Gymnasiasten. Die Highschool samt Internat kostet monatlich etwa 50 Euro. Internat macht gerade für Kinder ohne Eltern oder aus armen Familien Sinn. Schule bis zur achten Klasse ist in staatlichen Einrichtungen kostenlos. Nützt aber nicht viel. Nur mit dem Highschool-Abschluss haben die Jungen und Mädchen Chancen auf eine gute Ausbildung oder ein Studium. Und damit auf einen Weg raus aus der Armut. Die Teenager aus der Ache wollen Buchhalter oder Lehrerin, Ärztin oder Anwalt werden – beispielsweise. Aktuell büffeln um die 20 Achtklässler für ihre Prüfungen. Viele von ihnen sind gut genug, um dann auf die Highschool zu wechseln. Wenn es dafür Geld gibt. „Sie sehen mich an und in ihren Gesichtern steht, was wird mit uns“, erzählt Bentina Alusi. Sie weiß: Wenn die Kinder ein Jahr warten müssen, weil Geld fürs Gymnasium fehlt, bestehe die Gefahr, dass sie aufgeben, auf die schiefe Bahn geraten. Den Mut verlieren.

    Nicht nur den Kindern, auch den Eltern will die afrikanische Schule helfen. Deswegen gibt es seit Jahren das Angebot zur Erwachsenenbildung. Daran hat zum Beispiel die Familie Mustafa teilgenommen. Sie lebt in einer kleinen Hütte, genau  gegenüber der Arche-Schule. Auch Bildung hat ihnen geholfen, ihren kleinen Textilstand erfolgreich zu betreiben. Es läuft so gut, dass die Familie inzwischen ein zweites Zimmer mieten konnte. Jahrelang hatten sie zuvor zu sechst in einem Raum gekocht, gearbeitet, gelernt, gelebt, geschlafen. Nun gibt es ein Extraschlafzimmer, erzählt Mama Mustafa begeistert.

    Die Schmuckmanufaktur Kazuri in Nairobi, Karen. Angefangen mit zwei Mitarbeiterinnen, sind heute hier rund 300 Frauen beschäftigt.
    Die Schmuckmanufaktur Kazuri in Nairobi, Karen. Angefangen mit zwei Mitarbeiterinnen, sind heute hier rund 300 Frauen beschäftigt.

    In der Schule gibt es ein Nähzimmer. Hier schneidern Frauen aus Stoffresten Taschen und Topflappen. Die werden verkauft,  auch in Deutschland. Dass solche Projekte funktionieren, zeigt Kazuri. Das ist eine Perlen- und Keramikmanufaktur im Nairobi-Vorort Karen. Angefangen hat alles mit zwei Mitarbeiterinnen. Heute arbeiten hier 300 Frauen, fertigen Perlen per Hand, machen Ketten, Ohrringe, Armreifen und Geschirr. Die Produkte werden weltweit verkauft. Und die Frauen ernähren mit ihrem Lohn ihre Familien. Die DMG und andere Organisationen versuchen, solche Projekte voranzubringen. Im Slum Kibera besticken Frauen Kissen und Schürzen. Unter Somalis entstehen Patchworkbezüge. Und eine junge Frau aus Nairobi fertigt Schmuck, um ihren  Lebensunterhalt zu verdienen.

    Bernhard und Bentina Alusi samt Familie und Gästen vor ihrem neuen Haus, das noch ein Rohbau ist.
    Bernhard und Bentina Alusi samt Familie und Gästen vor ihrem neuen Haus, das noch ein Rohbau ist.

    Bentina und Bernhard Alusi sind das Schulleiter-Ehepaar der Arche-Schule. Mit ihren Kindern, auf dem Foto sind auch Nichten, ein Neffe und Besuch aus Deutschland zu sehen, leben sie seit kurzem in einem Dorf nahe Nairobi. Vorher haben sie lange in einem Slum gewohnt. Der tägliche Schulweg der Alusis dauert eine Stunde, führt über eine Piste, die viel von einer Motorrad-Crossstrecke hat. Von Schlaglöchern zu sprechen, wäre eine gewaltige Untertreibung. Das Haus der Alusis ist gemietet. Doch sie hoffen, es kaufen zu können. Dann soll der Rohbau fertiggestellt werden. Noch bieten Wohn- und Kinder- und Schlafzimmer lediglich nackten Beton. Doch mit ihrem Haus haben die beiden große Pläne. Sie wollen hier eine Art Herberge aufbauen für Highschooler (Gymnasiasten), die zu Waisen werden. Während der Schulzeit sind sie zwar meist im Internat. In den Ferien, wenn Schule und Internat schließen, stehen sie aber ohne Dach über dem Kopf da. Die Alusis wollen das ändern. Wenn sie davon erzählen, sagen sie aber nicht: „Wir brauchen jetzt ganz viel Geld, sondern wir brauchen jetzt ganz viel Gebet.“

    Wer spenden möchte, kann das auf folgenden Wegen tun:

    Direkt an die DMG:
    IBAN: DE02 6729 2200 0000 269204
    BIC: GENODE62WIE
    Volksbank Kraichau
    Zweck: Arche-Schule Kenia, Nairobi
    Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.dmgint.de/

    Über weitere Möglichkeiten zur Unterstützung informieren wir gern.

    A SANTE SANA!

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